Schreiben

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Diese Seite zeigt dir, wie du gute (Online)Texte schreibst.

Spezielle Tipps zum Werbetexten gibt es im Werbetext-Artikel.

Guter Schreibstil

Für den Schreibstil gilt, wie auch in vielen anderen Bereichen: Übung macht den Meister. Wer viel schreibt, verbessert die Qualität seiner Texte im Laufe der Zeit automatisch.

Tipps für einen guten Schreibstil

  • Innerhalb von 20 Sekunden entscheidet ein Leser unbewusst ob der den Text weiterlesen möchte oder nicht. Nutze deshalb die ersten circa 350 Zeichen (2 bis 3 Sätze) um den Leser in deinen Text hinein zu ziehen. Wirkungsvoll sind Sätze, die Fragen aufwerfen oder kleine Rätsel stellen. Auch die Floskel "Wir kennen es doch alle" kann helfen.[1]
  • Nutze eine einfache, bildhafte und verständliche Sprache.
  • Drücke dich knapp und präzise aus.
  • Verwende vor allem Hauptsätze und nur wenig Nebensätze. Unser Kurzzeitgedächtnis speichert Dinge circa 3 Sekunden lang, das entspricht 12 Silben. Wird ein Hauptsatz also durch mehr als 12 Silben unterbrochen, verlieren wir den Faden.[1]
  • Benutze maximal 17 Wörter pro Satz. Einfache Abhilfe gegen zu lange Sätze: Mache einfach zwischendurch einen Punkt.
    Die Sätze in Nachrichtenagenturen-Texten haben durchschnittlich 16 Wörter pro Satz.[2]
  • Komme nicht vom Thema ab. Verliere dich nicht in Nebenthemen, sondern formuliere klare Gedanken zu deiner gewählten Thematik.
  • Wecke Emotionen in deinen Lesern. Versuche wo es geht Gefühle mit in deinen Text einzubauen. Dies macht deinen Output authentischer.
  • Gliedere deinen Text in Absätze (mit Zwischenüberschriften). Dies vereinfacht das Lesen für den User und Leute, die von langen Texten im Web nichts halten, werden eher bei der Stange gehalten, als wenn du seitenweise nur Fließtext anbietest.
  • Versetze dich in die Rolle deiner Leser. Wenn du alles nur aus deiner Sicht schilderst und bewertest, kann der Artikel jegliche Objektivität vermissen lassen oder der Leser fühlt sich bevormundet.
  • Prüfe deinen fertigen Text auf Rechtschreibung, Grammatik und Tippfehler. Ein (formal gesehen) fehlerfreier Text drückt Wertschätzung gegenüber dem eigenen Schreiben und gegenüber den Lesern aus, ein Text mit vielen Vertippern und Flüchtigkeitsfehlern das Gegenteil (siehe dazu auch den Abschnitt Rechtschreibung)
  • Schreibe Zahlen von eins bis zwölf in formellen Texten aus. Im Internet stattdessen können Ziffern mehr Aufmerksamkeit erregen. Höhere Zahlen sollten gerundet werden (statt "247 Mitarbeiter" lieber "rund 250 Mitarbeiter" schreiben).
  • Verwende Sprache, die auch deine Kunden nutzen. Anregungen für die richtige Sprachwahl kannst du dir zum Beispiel auf Hilfeseiten wie gutefrage.net oder wer-weiss-was.de holen.
  • Jeder Leser braucht Verschnaufpausen. Lockere deine informativen Passagen zwischendurch immer wieder auf. Dafür eignen sich Beispiele, Anekdoten, Metaphern und Vergleiche.[1]

Dinge, die du vermeiden solltest

  • Vermeide Sammelbegriffe. Schreibe statt "Backwaren" lieber "Brötchen", statt "Gemüse" lieber "Karotten". Brich es immer auf die kleinste Einheit runter.[1]
  • Vermeide Wiederholungen von Inhalten - es sei denn du erklärst komplexe Sachverhalte.
  • Vermeide Füllwörter. Beispiele für Füllwörter sind: also, durchaus, halt, irgendwie.
  • Vermeide es Verben zu nominalisieren (Nominalkonstruktionen), da so die Informationsdichte steigt und es für den Leser schwieriger wird, dir zu folgen. Beispiel: Schreibe statt "Bei der Inanspruchnahme von xy..." lieber "Wenn du xy nutzt...". Nutze also lieber Verben statt Substantive.
  • Vermeide in behörden-deutsch zu schreiben - das will niemand hören und ist obendrein auch unverständlich.
  • Vermeide doppelte Verneinungen - Schreibe statt "Das heißt nicht, dass es nicht geht." lieber "Es geht". Positive Formulierungen werden lieber gelesen als negative.
  • Meide Floskeln und abgegriffene Wendungen. Beispiel: "Lange Rede, kurzer Sinn"
  • Versuche sparsam mit Fachwörtern und Jargon umzugehen. Wenn du sie verwendest, dann erkläre deren Bedeutung.
    Bevorzuge einfache und anschauliche Bezeichnungen, weil diese nicht nur verständlicher sind, sondern auch glaubwürdiger sind[1].
  • Vermeide Abkürzungen. Sie behindern den Lesefluss. Schreibe statt "90 %" also lieber "90 Prozent". Verzichte auch auf Abkürzungen "u.A." oder "etc.". Diese vermitteln, dass es wohl noch mehr gibt als das Erwähnte, lassen aber unbeantwortet was das ist.
  • Vermeide Formulierungen im Passiv. Benutze stattdessen aktive Verben. Diese machen deine Sätze lebendig.
    Passive Formulierungen verschleiern oft, wer die Akteure sind. Beispiel: Wir wurden gelobt. Besser: Heiko lobte uns.

Weisheiten

Gute Autoren können auch komplizierte Dinge einfach sagen.
(Thilo Baum)

Dafür, dass die Leser deinen Text verstehen,
bist du nur du verantwortlich.
(Thilo Baum)

Weblinks

Text planen

Wenn du nicht gerade ein äußerst intuitiver Mensch bist, ist es sinnvoll deinen Text zu planen. Ohne Planung kann es dir passieren dass du wichtige Aspekte deines Themas vergisst und hinterher mühsam in den Text einfügen musst. Wenn du der Regel "Erst denken, dann schreiben" folgst, wird dir das nicht passieren.

Hier einige Tipps wie du deinen Text planen kannst:

  • Überlege dir was du sagen willst. Mache Brainstorming zu deinem Thema (zum Beispiel mit Hilfe einer Mindmap). Ermittle alle Dinge die zum Thema gehören und wichtig sind. Streiche alles was unwichtig ist oder nicht zum Thema gehört.
  • Bringe deine Gedanken in eine stimmige Reihenfolge. Versetze dich dazu in deinen Leser und frage dich in welcher Reihenfolge du das Thema gerne präsentiert haben willst.
    Tipp: Bei Informationstexten erwarten die Leser intuitiv das Wichtigste am Anfang des Textes. Deshalb gilt bei Informationstexten die Regel "Wichtiges an den Anfang". Journalisten beherzigen dies, in dem sie die "Ws" zuerst beantworten: "Wer hat was wann wo warum und wie getan?"
  • Lege eine maximale Länge des Textes fest. Wenn du keine Vorgabe hast, versetze dich wieder in den Leser und frage dich welche Länge dem Thema angepasst ist. Ein Text auf einer Webseite sollte nicht zu lange sein. Als Richtwert dient ein Wert von maximal 3000 Wörtern pro Webseite. Ist dein Text länger, so kannst du ihn zum Beispiel auf mehrere Webseiten aufteilen.
  • Bestimme wie viele Absätze du in deinem Text unterbringen möchtest. Jeder Absatz sollte einen Hauptgedanken deines Textes beinhalten und ungefähr die gleiche Länge haben (um deinem Text ein gleichmäßiges Tempo zu geben). Wenn du viele "kleinere" Gedanken hast, versuche diese zu einem größeren zusammen zu fassen.
    Wenn du die Anzahl der Absätze bestimmt hast, teile die Textlänge durch die Anzahl der Absätze. Nun weißt du wie viel Platz du jedem Gedanken einräumen kannst.
    Tipp: Ein Absatz sollte nicht mehr als 800 Zeichen haben.

Text Korrektur lesen

Bevor du den Text veröffentlichst, solltest du ihn selbst Korrektur lesen und am Besten auch von jemand anderem Korrektur lesen lassen.

Für das Korrektur lesen ist es essentiell, die hohe Kunst des Löschens zu beherrschen. Zögere nicht, Sätze oder Wörter zu löschen, die dir beim Korrektur-Lesen Unbehagen bereiten. Dazu noch ein passendes Zitat von Einstein:
"Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder weg zuwerfen."

Wenn dein Text zu lang geworden ist, solltest du nicht auf die Idee kommen alle Absätze (Gedanken) zu behalten und jeden Absatz selbst zu kürzen. Auf diese Weise überfrachtest du deinen Text mit Infos und führst deine Gedanken nur unzureichend aus. Die beste Methode ist einzelne Absätze komplett zu streichen und die verbleibenden nur wenig bis gar nicht zu kürzen.

Nachdem du deinen Text korrigiert hast, kannst du ihn dir zur Probe noch einmal laut vorlesen.
Wenn dir dabei alles gefällt, hast du gute Arbeit geleistet. Gratulation! :)

Schreibblockade lösen

Um eine eventuelle Schreibblockade zu lösen, kannst du Folgendes tun:
Schreibe 5 Minuten lang das auf, was dir in den Sinn kommt. Bringe einfach deine gegenwärtigen Gedanken auf Papier. Dein Text muss keinen Sinn ergeben und kann auch völlig zusammenhanglos sein. Du musst auch nicht leserlich schreiben. Hauptsache du schreibst.

Beginne zum Beispiel mit "Ich weiß nicht was ich jetzt schreiben soll." Dein Verstand wird dir nach diesem Satz irgendeinen neuen Gedanken liefern. Schreibe einfach weiter und weiter bis 5 Minuten vorbei sind.
Nun bist du "warm geschrieben" und kannst dich deinem eigentlichen Thema widmen.

Formelle Aspekte

Neben dem Inhalt und Stil deiner Texte ist auch das optische Erscheinungsbild ein wichtiges Kriterium für deine Leser. Auch der beste Text wird nicht gut ankommen wenn er optisch schlecht aufbereitet ist.

Wenn du ein E-Book verfasst, wirst du dafür ein Textverarbeitungsprogramm (wie Word) benutzen. Um eine angenehmes Schriftbild zu erzeugen, kannst du dich an folgenden Empfehlungen orientieren (ausgehend von einer DINA4-Seite):

  • 80 Zeichen pro Zeile
  • 40 Zeilen pro Seite
  • circa 2800 Zeichen pro Seite (inkl. Leerzeichen)

Um dies zu erreichen kannst du zum Beispiel diese Layout-Einstellungen vornehmen:

  • Seitenabstand
    • links, rechts, oben: 3 cm
    • unten: 2 cm
  • Schriftart: Verdana
  • Schriftgröße: 12 Punkt
  • Zeilenabstand: 1,25-fach

Rechtschreibung und Online-Rechtschreibkontrolle

Oftmals vertippt man sich im Eifer des Gefechts und bemerkt den Fehler auch beim Durchlesen vor dem Upload nicht mehr. Hier hilft natürlich eine automatische Rechtschreibprüfung, die man nie deaktiviert haben sollte.

Auch für das Tippen in Webformularen (zum Beispiel beim Bloggen) gibt es Rechtschreibkontrollen:
Für Firefox-User gibt es ein deutsches Wörterbuch als Add-on.

Seit Mai 2011 gibt es auch eine Online-Version des Duden: duden.de

10-Finger-System

Wenn man viel tippt, ist es hilfreich, wenn man flott tippen kann. Hier gibt es einen Test, der ermittelt, wie viele Wörter du pro Minute schaffst: https://10fastfingers.com/typing-test/german

Setze es dir zum Ziel, mit der Zeit immer schneller zu werden.

Nützliche Weblinks

Weiterführendes

           

Artikel